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Phänomenologie und Metaphysikkritik

Tagung am 22. und 23. November 2013 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung.

logo tagung "phänomenologie und metaphysikkritik"Thema der Tagung

Es dürfte heute weitestgehend außer Frage stehen, dass mit der Phänomenologie – wie sie Edmund Husserl unter dem Leitspruch »Zu den Sachen selbst!« erstmals konkretisierte und als Methode ausbildete – eine neue und gewandelte Grundstellung gegenüber der abendländischen Metaphysiktradition beansprucht wurde. Vielleicht lassen sich heute mit der Phänomenologie gerade deshalb weltweit Möglichkeiten aufzeigen, im Ausgang von den gemeinsamen Phänomenen die je eigenen Vorstellungsgrenzen zu durchbrechen und einen offenen Austausch der (»kulturell« verschiedenen) Sicht- und Erfahrungsweisen einzuüben. Der Titel »Phänomenologie« vereint demnach eine Vielzahl unterschiedlicher Spielarten wie auch stark voneinander divergierende Denkansätze, die nahezu allesamt darum bemüht sind, das »In-der-Welt-sein« von den Phänomenen selbst aus zu denken. Dieser Anspruch scheint der Phänomenologie zugleich ihre metaphysikkritische Perspektive zu sichern.
 
Doch was genau macht eine phänomenologisch verfahrende Kritik an der angeblich ungebrochen herrschenden Metaphysik aus? Gelingt der Phänomenologie, in welcher Form auch immer, tatsächlich der Sprung aus der metaphysischen Vorstellungs- und Interpretationsgrammatik? Oder verbirgt sich hinter ihr – z. B. aufgrund subjektontologischer Implikationen oder der »Sachlichkeit« ihres Denkens – eine eigene unausgesprochene Metaphysik? Welche Rolle kann überhaupt einer phänomenologisch ausgerichteten Metaphysikkritik hinsichtlich des mitunter vielberufenen »Endes der Philosophie« heute zukommen? Vermag eine phänomenologische bzw. nachmetaphysische Sichtweise auf die Phänomene und den Menschen zu verhindern, dass das Seiende im Ganzen weiterhin dem (spätkapitalistischen) Verdikt der Verdinglichung, Berechnung und Planbarkeit ausgeliefert wird? Oder bleibt die Phänomenologie bei aller Kritik an der Metaphysik und ihren lebensweltlichen Auswirkungen ein Kind der abendländisch-kolonialistischen Einstellung? Kann mit ihr (und dies gerade in Anbetracht der offensichtlichen Auswirkungen technisch-wissenschaftlichen Weltverfügens) ein weltweiter, inter»kultureller« Polylog geführt werden, der das eurozentrisch geformte Bestimmungsdenken in Richtung eines nichtmetaphysisch geprägten oder gar »befreiten« Weltaufenthaltes zu entgrenzen vermag?

 

  • Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Um die Organisation zu erleichtern, bitten wir jedoch alle Teilnehmer*innen um eine formlose Anmeldung per Email.
  • Die Tagung wird unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung.
  • Das Tagungsprogramm ist hier online verfügbar (PDF).

 

Abendvortrag: Prof. Dr. Tze-Wan Kwan (University of Hong Kong)

Am Freitag den 22.11. wird Prof Dr. Tze-Wan Kwan von der University of Hong Kong im Rahmen der Tagung einen Abendvortrag zum Thema "Husserl's Concept of 'Categorial Intuition' and its Relevance in Chinese Script Formation" halten. Der Vortrag findet um 20 Uhr (c.t.) im Hörsaal 1098 statt (KG I, Platz der Universität 3).

 

Organisatorische Informationen

Tagungsorganisation

  • Murat Ates (Universität Wien/Braunschweig)
  • Oliver Bruns (Universität Bremen/Oldenburg)
  • Choong-Su Han (Universität Freiburg/Seoul)
  • Ole Sören Schulz (Universität Oldenburg)
     

Wissenschaftliche Betreuung

  • Prof. Hans-Helmuth Gander (Universität Freiburg)
  • Prof. Georg Stenger (Universität Wien)
  • Prof. Johann Kreuzer (Universität Oldenburg)
 

Kontaktinformationen und weitere Dokumente

 

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